NEWSLETTER - BERICHT AUS DEN FAIRBIOTEA-PROJEKTEN - 01/2024
Wichtige Meldung: Dongzhai ist kein Fairbiotea-Partner mehrDie Zusammenarbeit zwischen Puer Zuxiang und Fairbiotea blickt auf viele Jahre zurück. Unter dem Farm-Namen Dongzhai wurden hochwertige Teesorten vertrieben, die praktisch einmalig im Bio-Markt waren. Durch die gegenseitige Unterstützung konnte der Hersteller die Parallelproduktion aufgeben und eine Fabrik gänzlich für Bio-zertifizierte Tees aufbauen. Auch eine von Fairbiotea initiierte Sozialzertifizierung und Entwicklung weiterer Teesorten für den europäischen Markt hat zusätzlichen Umsatz und Erfolg ermöglicht. Die bereits vorhandene Kompostherstellung auf sehr hohem Niveau, war von Beginn an die Basis für die Partnerschaft.
Leider gab es aber in den letzten Jahren vermehrt Rückschläge, was die Entwicklung zu tatsächlich nachhaltigem Handeln betrifft. So wollte man nicht von der Bio-Zertifizierungsstelle ECOCERT weichen, die nicht von Fairbiotea zugelassen ist.
Damit ECOCERT im Rahmen der Fairbiotea-Standards eine Beratungstätigkeit für Dongzhai wahrnehmen kann, hätte Dongzhai zu Ceres als Fairbiotea Vertrags-Kontrollstelle wechseln müssen. Das hat Dongzhai verweigert. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, dürfen nach EU-Recht Kontrollstellen ihre Vertragspartner nicht beraten und Kontrollstellen, die beratend tätig sind, dürfen diese Vertragspartner nicht kontrollieren. Demnach wäre rechtlich keine Fairbiotea-Beratung für Dongzhai durch ECOCERT möglich gewesen.
Auch ließen sich TraCert-Inspektionen nicht umfangreich durchführen und aus Ausnahmen wurden Regelmäßigkeiten. Trotz mehrfacher Bekundungen zur Partnerschaft und Besuchen vor Ort in Yunnan, wurden Tees letztendlich nur mit unbefriedigender Blatt-Qualität angeboten, oder mussten gänzlich storniert werden, da sie nicht vermarktbar waren. Folglich wurden sogar Mindeststandards bei Fairbiotea nicht mehr eingehalten. Mit Beginn der Erntesaison 2022 wurden Fairbiotea-Kontrakte mit der Maßgabe geschlossen, die erforderlichen Standards umzusetzen oder die Verträge auslaufen zu lassen. Leider mussten wir im Laufe des Jahres weitere Ungereimtheiten feststellen, die gar einen Verdacht auf einen Verstoß gegen die Bio-Verordnung nahelegten. Nachdem der Verdacht formal nicht kommentiert wurde und es keinerlei Reaktionen seitens der Kontrollstelle gab, außer ein neues Bio-Zertifikat für den Hersteller auszustellen, sahen wir keinen anderen Weg, als die Zusammenarbeit konsequent zu beenden. Die im Bestand befindlichen Produkte können weiterhin als Fairbiotea vermarktet werden, bis sie abverkauft sind.
Allgemeine Entwicklung
Trotz Dürre stieg die Teeproduktionsmenge in China 2023 erneut an. Laut der China Tea Marketing Association ging allerdings der Export von Tee aus China in der ersten Jahreshälfte 2023 um 3% zurück, wertmäßig sogar um 14%. Und dieser Prozess hält immer noch an. Belastend wirkt hier zum einen die Konfrontation mit den USA, Hauptgrund dürfte aber die wirtschaftliche Stagnation, Inflation und Rezession im Westen sein. Die Marktakteure sind verunsichert ob der zukünftigen Entwicklung. Die Inflation lässt den Verbrauchern weniger Geld für Genussprodukte in den Portemonnaies.
Wir hören, dass viele Teeunternehmen abwarten und ihre Einkäufe zurückfahren. Andere versuchen ihre Preise zu halten oder der allgemeinen Kostensteigerung entgegenzuwirken, indem sie wieder mehr konventionellen Tee kaufen anstatt Bio-Tee. Allgemein hat die Bio-Branche am meisten unter der gegenwärtigen Situation zu leiden.
Dies alles hat natürlich Auswirkungen auf unsere Fairbiotea-Partner. 2023 konnten die Abnahmegarantien seitens Fairbiotea noch annähernd erfüllt werden. Für 2024 zeigt sich aber das Bild, dass Fairbiotea nicht die üblichen Mengen importieren können wird. Die Nachfrage ist einfach zu gering.
Trotz Preisdrucks sollen die Produkte aber noch nachhaltiger werden. Ein Widerspruch in sich. Mehr Nachhaltigkeit verursacht höhere Kosten. Das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) zwingt darüber hinaus indirekt auch kleinere Unternehmen, sofern sie größere Unternehmen, die unter das Gesetz fallen, beliefern, höheren Aufwand bezüglich der Rückverfolgbarkeit, Arbeitssituation und Beschwerdemöglichkeiten im Ursprungsland zu betreiben. Auch Dokumentationspflichten binden Arbeitskraft auf jeder Handelsstufe und verursachen zusätzliche Kosten. Fairbiotea sieht sich hinsichtlich des LkSG gut aufgestellt und klärt seit jeher über die Missstände, als auch die Möglichkeiten im Bio-Teeanbau auf.
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Die Bio-Kontrollstelle CERES, welche sowohl Fairbiotea- als auch TraCert-Inspektionen für uns durchführt, hat sich von ihrem langjährigen Partner in China, der Firma Nanjing Yingmu Organic Product Control Co., Ltd. getrennt.
CERES entschloss sich zu einem Wechsel zu einem neugegründeten Kontrollstellenbüro in Shanghai, wo bereits bekannte und vertrauenswürdige Mitarbeiter tätig sind.
Damit alle Inspektionen bei den Fairbiotea-Farmen, sowohl die Bio-Zertifizierung als auch die Fairbiotea- und TraCert-Inspektionen in einer Hand bleiben, nämlich bei der Kontrollstelle CERES, hat sich Fairbiotea ebenfalls dazu entschieden, fortan den neuen Partner von CERES in Shanghai mit allen Inspektionen zu beauftragen.
Dazu hat sich ein Mitarbeiter von Fairbiotea mit dem Leiter des neuen Büros zusammen mit der bei CERES für China verantwortlichen Person in Shanghai getroffen und wichtige Punkte für die obigen Inspektionen besprochen. Die erste TraCert-Inspektion durch das neue Büro erfolgte Ende Oktober 2023 bei unserem Partner Wulongshan.
Die Analysen der von CERES gezogenen TraCert-Muster haben auch 2023 keine Pestizidrückstände feststellen können.
QINGSHAN
Kompostproduktion
Die erste Vorort Kompostberatung durch Ecocert fand bei Qingshan im März 2023 beim Anlegen des ersten Komposthaufens statt. Hierbei wurden von Seiten der Experten verschiedene Verbesserungsvorschläge eingebracht. u.a.:
- Zerkleinern des Grases/Strohs vor dem Kompostieren.
- Erhöhung der Menge des verwendeten Rinderdungs.
- Häufigeres, am besten tägliches Messen der Temperatur des Haufens an mehreren, aber immer gleichen Stellen.
- Verpacken des Komposts in Säcken nach Fertigstellung bis zur Benutzung als Dünger.
Neben dem Vorort-Termin stehen die Experten der Farm bei Problemen und Rückfragen auch telefonisch zur Verfügung.
Der zweite Beratungstermin fand im November anlässlich des Wendens des zweiten Komposthaufens statt. Manche der Verbesserungsvorschläge konnten noch nicht umgesetzt werden. So wurde das lange, harte Gras immer noch nicht zerkleinert, weil der Schredder nicht mehr funktionstüchtig war. Man plant jetzt, einen neuen Schredder zu besorgen. Andere Maßnahmen wurden umgesetzt, z.B. das Verpacken des Komposts in Säcken nach Fertigstellung und das häufigere Messen der Temperatur. Trotzdem fehlt es den Farmern noch an detaillierten Kenntnissen, wann genau der richtige Zeitpunkt ist, den Komposthaufen zu wenden. Hier zeigt sich, dass eine professionelle Kompostberatung wichtig und richtig ist.
SHANGBA
Kompostproduktion
In Shangba fand die erste Kompostberatung im April 2023 statt. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehörte u.a.:
- Das Verhältnis der verwendeten Rohmaterialien besser und genauer auf das gewünschte Kohlenstoff-Stickstoff Verhältnis im fertigen Kompost abzustimmen.
- Die Menge des gesammelten Rinderdunges, als auch die Menge der weiteren Materialien zu erhöhen.
Die Berechnung des richtigen Verhältnisses ist aber eine Aufgabe, die die Farmen bisher nicht allein bewältigen können und bei der sie noch professionelle Hilfe benötigen. Außerdem war der Kompost nicht gut genug vor Nässe geschützt.
Laut Auskunft des Kompostmanagers wurden im Jahr 2022 ca. 30 Tonnen Kompost produziert. Der im Frühjahr/Sommer 2023 neu produzierte Kompost wurde direkt nach der letzten Ernte im Oktober ausgebracht. Um die Effektivität zu vergleichen, geschah das auf speziell eingeteilten Testflächen. Außerdem plante die Farm kommerziellen Bio-Dünger zu kaufen, um diesen mit dem selbst produzierten Kompost zu vergleichen. Solch kommerzieller Bio-Dünger sei etwa doppelt so teuer wie die Kosten der eigenen Kompostproduktion.
Der zweite Beratungstermin fand in Shangba Mitte Dezember beim Anlegen des zweiten Komposthaufens statt. Um den Kompost gegen Nässe zu schützen, wurde nun eine Plane benutzt. Außerdem wurden die eingesetzten Rohmaterialien angepasst, wodurch ebenfalls eine Reduzierung des Feuchtigkeitsgehalts erreicht werden konnte. Als weitere Maßnahme schlugen die Experten vor, Entwässerungsgräben anzulegen, um den Regen vom Kompostplatz wegzuleiten.
Weitere Verbesserungsvorschläge waren, die Temperatur noch häufiger zu messen sowie die Rohmaterialien beim Wenden des Haufens noch gründlicher zu mischen. Auch in Shangba fehlt es noch an der nötigen Erfahrung, den besten Zeitpunkt zum Wenden des Komposthaufens zu erkennen. Als positiv wurde bewertet, dass Shangba mit der Hilfe der Experten in der Umgebung aktiv nach Lieferanten von Rohmaterialien, insbesondere Kuhdung, sucht.
Dennoch bleibt festzustellen, dass die Entwicklung nur sehr müßig voranschreitet, auch weil der Abnehmermarkt es nicht monetär honoriert.
WULONGSHAN
Kompostproduktion
In Wulongshan fand der erste Beratungstermin im Juli statt. Wulongshan hat inzwischen an zwei Stellen Komposthaufen angelegt. Auch Wulongshan hat noch mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen. Bei der Berechnung des richtigen Verhältnisses der Rohmaterialien benötigen sie ebenfalls noch Unterstützung. Einer der Komposthaufen war zu nass. Dies lag zum einen an der ungenügenden Entwässerung des Kompostplatzes, zum anderen aber auch an dem nassen Wetter beim Anlegen des Haufens. Man muss bei der Planung des Termins mehr auf die Wettervorhersage achten, riet daher der Kompostberater. Zur Entwässerung des Kompostplatzes sollten Entwässerungsrinnen gegraben werden.
Der zweite Komposthaufen in Wangkou war dagegen teilweise zu trocken, so dass Wulongshan einen Tanklaster bestellen musste, da es an dieser Stelle keine stationäre Wasserversorgung gibt.
Auch Wulongshan riet man, das Messen der Temperatur häufiger und an mehr, immer gleichen Stellen durchzuführen. Damit könne der Zeitpunkt für das Wenden des Komposthaufens besser bestimmt werden.
Ein weiterer Beratungstermin fand im Dezember 2023 statt, zum Wenden der jeweils zweiten Komposthaufen des Jahres. Die Häufigkeit der Temperaturmessung war nun zufriedenstellend. Auch wurde das Wetter beim Anlegen der Haufen berücksichtigt und das Verhältnis der Rohmaterialen stimmte aufgrund der Hilfe durch die Experten.
Trotzdem war der Kompost in Guanqiao wieder zu feucht. Die Entwässerung des Kompostplatzes war immer noch unzureichend. Die Experten stellten auch fest, dass das vorhandene Hygrometer leider nicht die richtigen Ergebnisse liefert. Sie empfohlen Wulongshan, ein neues zu kaufen.
Bisher produzierter Kompost wurde als Dünger zwischen den Teebuschreihen in den Boden eingearbeitet. Laut Auskunft von Wulongshan sei der Boden dadurch viel lockerer geworden und könne dadurch das Regenwasser besser aufnehmen.
Weitere Aufgaben für Wulongshan bleiben die Erhöhung der produzierten Kompostmenge, und dazu auch die Suche nach geeigneten Flächen für die Anlage von weiteren Komposthaufen.
Allgemeine Entwicklung
Wulongshan hatte 2021 auf dem Berg gegenüber der Teefläche Guanqiao eine 28 Hektar große neue Fläche dazugepachtet. Die Bauern, denen die Fläche gehört, hatten diese gerodet und das Holz verkauft. Danach hat Wulongshan dort neu gekaufte, früh treibende Teebüsche gepflanzt. Diese neue Fläche wird voraussichtlich am 1. Mai 2024 die Umstellungszeit beenden. Noch sind die Teebüsche relativ klein, aber es wird nicht lange dauern, bis der Ertrag von dieser Fläche auf das Niveau der anderen Teeflächen ansteigt. Damit erhöht sich die Erntemenge von Wulongshan nochmal bedeutend.
- Mai 2023
Nach langem Suchen und langen Verhandlungen kam es im Dezember 2022 nun endlich zu einem Vertrag mit der Bio-Kontrollstelle ECOCERT für eine Vor-Ort-Kompost-Beratung, die sowohl die theoretischen Grundlagen, Hilfe bei der praktischen Umsetzung als auch die Unterstützung bei der (Fremd-)Beschaffung von Kompostmaterial wie z.B. Dung etc. umfasst.Mehr lesen ...Kompostberatungsvertrag mit ECOCERT
Beraten werden die drei Farmen Qingshan, Shangba und Wulongshan.
Geplant sind, je nach Farm und Bedarf, zwei bis drei Besuche pro Jahr zu wichtigen Anlässen wie dem Anlegen des Komposthaufens, dem Wenden des Haufens oder dem Ausbringen des Komposts. Fairbiotea hofft, damit die Qualität und den Umfang der Kompostproduktion erheblich steigern zu können. 80% der Kosten für die Beratung werden von Fairbiotea übernommen, 20% steuern die Farmen selbst bei.
Die Dürre 2022 und ihre Auswirkungen auf die Herbsternte sowie auf die neue Ernte 2023
Im Sommer 2022 wurden weite Teile des südlichen China von einer Dürre heimgesucht. Neben extrem heißen Temperaturen gab es so gut wie keinen Regen. Die Provinz Zhejiang war besonders betroffen, hier gab es 4 Wochen lang ununterbrochen Tagestemperaturen von über 40 Grad. Die Niederschlagsmenge im Sommer war gleichzeitig 60% geringer als in den Vorjahren. Auch die Provinzen Jiangxi, Jiangsu, Hunan und Fujian waren betroffen.
In einigen Regionen fiel die Herbsternte wesentlich geringer als normal aus, in anderen Regionen konnte überhaupt nicht geerntet werden. In Fujian wurde ein Drittel weniger geerntet als normal. Viele Teebüsche vertrockneten einfach. Diese Ernteausfälle bedeuten natürlich Verluste für die Teebauern.
Auch die Frühjahrsernte wurde noch durch die Dürre beeinträchtigt. Für die Longjing-Produktion, vielleicht die bekannteste Teesorte in China überhaupt, wurden für das Frühjahr 2023 20% geringere Erträge prognostiziert. Verschiedene Lieferanten haben inzwischen aber bereits von Ernteeinbußen von 20% bis 40% berichtet. Die geringeren Erträge aufgrund der Dürre führten bereits zu steigenden Preisen bei den besten Sorten der Frühlingstees, die hauptsächlich in China selbst vermarktet werden.
Allein Teefarmen mit einem teuren Bewässerungssystem haben diese Dürre einigermaßen unbeschadet überstanden. Da es sich hier aber um ein bisher ziemlich seltenes Extremwetter handelt, haben sehr wenige Farmen solch ein Bewässerungssystem.
Unsere Fairbiotea-Partner kamen mit einem blauen Auge davon. Durch ihre geografische Lage waren die Schäden nicht ganz so groß wie in anderen Gegenden.
Die Dürre hatte aber auch noch andere Auswirkungen. Im Oktober wurde der Hafen von Changsha in der Provinz Hunan geschlossen. Der Fluss führte nicht genug Wasser, damit Transportschiffe, die ansonsten die Container mit Tee zur Küste befördern, darauf fahren konnten. Der über 600 Kilometer weite Transport musste daher auf der Straße erfolgen, was mit höheren Kosten verbunden ist. Diese Störung der Lieferkette hatte auch auf andere Wirtschaftszweige in China Auswirkungen und beeinflusste die Nachschubketten und damit die Produktion negativ.
Frachtkostenentwicklung
Die Frachtkosten für Container waren 2021 auf ein Rekordniveau gestiegen, gaben dann Ende des ersten Quartals 2022 etwas nach und stabilisierten sich Mitte 2022 auf einem immer noch sehr hohen Niveau. Alle Prognosen sagten, dass die Frachtkosten kurzfristig nicht weiter sinken würden. Niemand hatte aber mit den weitreichenden Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und den Folgen des Aufeinandertreffens der Omikron-Variante des Covid-Virus mit der Null-Covid-Politik in China gerechnet. Vielerorts flammten in China neue Infektionsherde auf, welche mit den striktesten Maßnahmen, wie Lockdowns von ganzen Städten, bekämpft wurden. Das bekannteste Beispiel ist Shanghai, das von Ende März bis Anfang Juni 2022 über 2 Monate im Lockdown war. Die Produktion stand vielerorts still, da die Arbeiter gar nicht in die Fabrik gelangen konnten. Anderen Städten in China erging es ähnlich, wenn auch nicht ganz so schlimm wie Shanghai.
Wegen des Produktionsausfalls aufgrund der Anti-Covid-Maßnahmen, gab es weniger Transportaufträge. Die steigenden Energiekosten in Europa durch die Ukrainekrise führten zu einer sinkenden Güternachfrage. Auch in den USA gingen die Konsumentenausgaben zurück, was dazu führte, dass weniger Seetransporte nachgefragt wurden. Dies alles ließ die Frachtraten für Container aus China ab Spätsommer 2022 extrem fallen. Ende 2022 waren sie fast auf Vor-Pandemie-Niveau angekommen. Auch die Verzögerungen durch die Abfertigungsstaus in den Häfen haben nachgelassen.
Die Aufhebung fast aller Corona-Restriktionen und die massive Infektionswelle in China letzten Winter hatten dann nochmals negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, und damit auch auf die Entwicklung der Frachtkosten. In vielen Firmen waren fast alle Beschäftigten gleichzeitig an Corona erkrankt. Im ersten Quartal 2023 konnte sich die chinesische Wirtschaft zwar wieder einigermaßen aufrappeln, allerdings schwächelt der Außenhandel weiterhin. Die Frachtkosten haben sich daher auf einem niedrigen Niveau eingependelt.
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Die Änderung der Zuständigkeiten für die Überprüfung und Validierung der Bio-Kontrollbescheinigungen (COI) für den Import in die EU sowie die etwas andere Vorgehensweise der nun zuständigen Behörden hatten im Jahr 2022 zu erheblich höherem Arbeits- und Zeitaufwand geführt. Es wird wesentlich detaillierter geprüft, was häufig dazu führte, dass zusätzliche Dokumente nachgereicht werden mussten. Es kommt auch immer wieder mal vor, dass Felder in der Kontrollbescheinigung falsch oder unzureichend ausgefüllt werden, woraufhin die Änderung vom Lieferanten im Ursprung bei seiner Kontrollstelle angefordert werden muss. Dies kostet Zeit und u.U. auch extra Gebühren.
Die neuen Behörden berechnen darüber hinaus eine gesonderte Gebühr für die Bearbeitung der Kontrollbescheinigungen, die es vor der Änderung der Zuständigkeit nicht gab. Die neue Behörde hat außerdem das Recht, risikoorientiert Proben zu ziehen und untersuchen zu lassen. Die nicht unerheblichen Kosten für eine solche Untersuchung muss der Importeur bezahlen.
Alle Teeimporte aus China, ob konventionell oder biologisch, wurden sowieso und werden noch immer zu einem Prozentsatz von 20% von der zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörde am Eingangsort in die EU labortechnisch untersucht. Auch dies erfordert enorme Zeit. Die Kosten dafür muss ebenfalls der Importeur tragen.
Seit Anfang 2023 ist nun noch eine zusätzliche, behördlich angeordnete Kontrollmaßnahme für biologisch hergestellte Tees aus China hinzugekommen: 20% aller Biotee-Exporte aus China müssen von der Bio-Kontrollstelle vor Ort vor dem Verlassen des Ursprungslandes labortechnisch untersucht werden. Die Kosten hierfür muss der Exporteur tragen. Mit der TraCert-Inspektion führt Fairbiotea schon lange diese Art der Beprobung vor dem Export durch eine Kontrollstelle mit anschließender Laboruntersuchung durch, und zwar in 100% aller Fairbiotea-Exporte.
Alle diese zusätzlichen Kosten werden natürlich mehr oder weniger in der Handelskette weitergegeben.
- Oktober 2022
China verfolgt nach wie vor eine Null-Covid-Strategie, bei der jeder noch so kleine Ausbruch des Virus mit strengsten Maßnahmen wie Massentestungen und Lockdowns bekämpft wird. Reisen nach China sind streng reglementiert und nur mit längeren Quarantänezeiten möglich. Damit sind Reisen nach China im Grunde ausgeschlossen.Mehr lesen ...Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Da die Drittland-Kontrollstelle CERES Niederlassungen in China betreibt, konnten Bio-Audits und Fairbiotea-Kontrollen 2021 und 2022 durch die Mitarbeiter vor Ort wie gewohnt durchgeführt werden. Kontrollbesuche oder Lieferantenaudits konnten aber weiterhin nicht stattfinden.
Grundsätzlich konnten auch die TraCert-Inspektionen durchgeführt werden. TraCert-Inspektionen sind von Fairbiotea beauftragte und bezahlte Sicherheitskontrollen von fertig verpackter, exportfertiger Ware, bei denen Inspekteure der Bio-Kontrollstelle CERES repräsentative Muster für die Laboranalyse ziehen. Punktuell gab es aber auch Fälle, wo diese nicht stattfinden konnten, weil Reisen innerhalb Chinas aufgrund von lokalen Corona-Auflagen untersagt oder durch strenge Quarantäneauflagen nicht möglich waren.
Da die Infektionszahlen aufgrund der strengen Maßnahmen in China sehr niedrig waren, konnten die Ernten 2021 und 2022 unter fast normalen Bedingungen erfolgen.
Ausgehend von der Auswertung der Checklisten der Fairbiotea-Kontrollen 2021 wurde für das Folgejahr ein Entwicklungsplan für jede Farm formuliert. Im Zuge der Digitalisierung, die viele Unternehmen im Zuge der Pandemie einführen mussten, hat Fairbiotea diese Entwicklungspläne mit allen Partnerfarmen in Video-Meetings besprochen und abgestimmt.
Die Vorbereitungen auf die neue Bio-Verordnung 2018/848 haben besonders zum Ende des Jahres 2021 für Diskussionen gesorgt. Vorgaben bezüglich etwaiger Änderungen TRACES betreffend, der digitalen Online-Plattform für die Erstellung von Kontrollbescheinigungen für den Bio-Import aus Drittländern, wurden erst sehr kurz vor deren in Kraft treten veröffentlicht. Auch die gleichzeitig stattfindende Änderung der Zuständigkeiten für die Importabwicklung von Bio-Ware hat zu vielen Fragen geführt.
Die neue Bio-Verordnung 2018/848 enthält für eine Reihe von Drittländern Übergangsregelungen. Nach Durchführungsverordnung 2021/2325 gilt die Anerkennung von Kontrollstellen in bestimmten Drittländern für die Zwecke der Gleichwertigkeit gemäß Artikel 33 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 bis zum 31. Dezember 2024. Das bedeutet z.B., dass in China aktive Kontrollstellen bis Ende 2024 nach der alten Bio-VO 834/2007 zertifizieren dürfen.
Dies birgt einige Rechtsunsicherheiten bei Beanstandungen, wenn es um die Bewertung von Rückständen aus Umweltkontaminationen geht. Die neue, in der EU geltende Bio-Verordnung 2018/848 gibt nämlich andere Vorgehensweisen beim Vorhandensein von Stoffen vor.
Praktisch jeder Tee ist Umweltbelastungen ausgesetzt und auch pflanzeneigene Stoffe werden von Behörden als Anwendungspestizide interpretiert. Verdachtsfälle basieren oft ausschließlich auf dem Vorhandensein von Rückständen. Pestizidfreie Ware wird nicht hinterfragt, auch wenn bei dieser möglicherweise unerlaubte, aber labortechnisch nicht nachweisbare Anbaumethoden angewandt wurden. Fairbiotea möchte die Kontrollmechanismen verbessern und deckt Missstände auf. Siehe dazu auch unseren Artikel zum EU-Kontrollsystem und dessen Problemen.
Das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sorgt für Unsicherheiten im Handel. Es führt zu mehr Bürokratie und zu mehr Dokumentation. Daher ist uns die Entwicklung von langfristigen Lieferanten-Partnerschaften auf Augenhöhe wichtig.
Fairbiotea hat durch aktives Engagement und Zusammenarbeit mit Kontrollstellen in der gesamten Lieferkette bereits jetzt einen hohen Grad an Transparenz und Nachhaltigkeit erreicht und setzt diesen Entwicklungsprozess weiter fort.
Allgemeine Entwicklung
Die Entwicklung der Frachtsituation, die sich Ende 2020 schon andeutete, verschlechterte sich im Folgejahr noch weiter mit einem Höhepunkt Mitte 2021. Die Frachtpreise erhöhten sich im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten um ein Vielfaches. Zeitweise kostete ein Container von China nach Europa das 8-fache wie vorher. Aber nicht nur die Preise waren betroffen, durch die geringe Verfügbarkeit von Leercontainern im Ursprungsland und covid-bedingten Problemen bei der Abfertigung in vielen Zielhäfen, kam es zu erheblichen Verzögerungen der Lieferungen. Die Blockierung des Suezkanals durch die Ever Given im März 2021 verschärfte diese Situation noch weiter.
Transport von Containern per Zug versprach Abhilfe, auch wenn die Kosten dafür noch über denen der Schiffstransporte lagen. Da aber auch hier das Transportvolumen aufgrund der Situation stark angestiegen war, brauchten die Container ähnlich lang wie mit dem Schiff. Dazu kam noch, dass das Einfuhrprozedere an der Grenze in die EU nicht eingespielt war. Jeder Container Tee aus China muss nämlich von der Lebensmittelbehörde des Eingangsortes in die EU freigegeben werden. Das verursachte weitere Kosten und Verzögerungen.
Aufgrund der sich ständig ändernden Frachtpreise, war es für die Importeure sehr schwer, Ihren Kunden verlässliche Preise vorherzusagen. Auch die Mengenplanung mit den Produzenten war sehr schwierig, da sich der Bedarf mit dem Verlauf der Pandemie stark änderte. Wegen der langen Lieferzeiten war ein schnelles Reagieren auf die sich ändernde Nachfrage nicht oder nur in sehr begrenztem Maße möglich. Die frühzeitige, partnerschaftliche Planung der regelmäßigen Bedarfe mit den Fairbiotea-Farmen erhöht dabei ungemein die Sicherheit für alle Beteiligten.
Neben der allgemeinen Preissteigerung gab es 2021 in sehr vielen Provinzen eine Erhöhung der gesetzlich bestimmten Mindestlöhne. Für die Farmen wird es immer schwieriger, saisonale Arbeitskräfte für die Ernte und das Unkrautjäten zu finden, auch wenn diese um einiges besser bezahlt werden, als die Mindestlohnregelung verlangt. Die junge Bevölkerung wandert vielfach in die Städte ab, um dort noch besser zu verdienen. Es bleiben die älteren Bauern und Farmer, die entweder die anstrengende Feldarbeit nicht machen können oder wollen, oder die mit ihren eigenen Feldern beschäftigt sind.
QINGSHAN
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Auch 2021 gab es leider keine Möglichkeit für unsere Mitarbeiter, die Farm zu besuchen. Die strikten Reisebeschränkungen in China gelten nach wie vor, so dass auch 2022 wahrscheinlich kein Besuch möglich sein wird. Neben dem üblichen EU-Bio-Audit gab es 2021 wieder eine Fairbiotea-Kontrolle durch die Bio-Kontrollstelle CERES, die die Erfüllung der Fairbiotea-Anforderungen seitens Qingshans bestätigte.
Auch die neue Farm in Guizhou – wir berichteten - konnte nicht von uns besucht werden. Obwohl dort weiterhin Fairbiotea-Kontrollen durchgeführt werden, hat sich Fairbiotea dazu entschieden, die Aufnahme dieser Farm als Projektmitglied erst nach persönlicher Inaugenscheinnahme vorzunehmen. Fairbiotea kauft weiterhin Tee aus dieser Farm, und wir hoffen sehr, dass sich die Corona-Lage doch langsam entspannen wird, so dass wieder Reisen nach China möglich werden.
Der Lohn der Saisonkräfte für die Ernte liegt in Qingshan je nach Tätigkeit bei etwa 12,5 bis 15 Yuan pro Stunde, nach derzeitigem Wechselkurs etwa 1,78 bis 2,14 €.
In der Provinz Hunan wurde 2022 der gesetzliche Mindestlohn erhöht. In dem Bezirk, in dem Qingshan liegt, stieg er von 1380 Yuan/Monat auf 1550 Yuan/Monat. Bei 15 Yuan pro Stunde und 8 Arbeitsstunden pro Tag liegen die Saisonkräfte noch ein ganzes Stück über dem gesetzlichen Mindestlohn.
Kompostproduktion
Die Kompostproduktion läuft in Qingshan in gewohnter Weise weiter. Zuletzt wurde im Oktober 2021 ein Haufen angelegt. Anfang 2021 hatte sich Qingshan eine neue luftdurchlässige Plane zur Abdeckung des Komposthaufens gekauft, da das alte Kompostvlies, das Fairbiotea Ende 2014 für Qingshan besorgt hatte, schon zu viele Schadstellen besaß . Die Kosten hierfür sind mit über 1.500 Euro nicht unerheblich für eine kleine Teefarm.
Ein Problem in Qingshan stellt noch immer die Menge des produzierten Komposts dar, sie ist zu gering, um damit die ganze Farm zu versorgen. Limitierender Faktor ist hier der Kuhdung, der von den in der Farm gehaltenen Rindern gesammelt wird. Es wurde versucht, externe Quellen für zusätzliche Mengen Kuhdung ausfindig zu machen. Ein erster möglicher Lieferant wurde bereits ausfindig gemacht, eine Rinderfarm in etwa 110 Kilometern Entfernung .
Die dauerhafte Beschaffung aller Biomassen für eine deutliche Ausweitung der Kompostproduktion ist nach wie vor ein Problem, das nicht energisch genug angegangen wird. Nach wie vor sucht Fairbiotea nach einer Beratungsstelle, die dabei behilflich ist. Eine solche Beratungsstelle scheint jetzt in Aussicht zu sein.
WULONGSHAN
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Auch 2021 gab es leider keine Möglichkeit für unsere Mitarbeiter, die Farm zu besuchen. Die strikten Reisebeschränkungen in China gelten nach wie vor, so dass auch 2022 wahrscheinlich kein Besuch möglich sein wird. Neben dem üblichen EU-Bio-Audit gab es 2021 wieder eine Fairbiotea-Kontrolle durch die Bio-Kontrollstelle CERES, die die Erfüllung der Fairbiotea-Anforderungen seitens Wulongshans bestätigte.
Die Zertifizierung 2021 verlief reibungslos. Insgesamt standen Wulongshan 44,5 Hektar biozertifizierte Teeanbaufläche zur Verfügung. Nahezu die gesamte Produktionsmenge an Biotee wurde im Auftrag von Fairbiotea exportiert, über 136 Tonnen. Dies waren über 11 Tonnen mehr als im Vorjahr. 2022 werden sich die Mengen noch einmal steigern, da die Teefläche Zhulinwo (7,6 ha) Ende April ihre Umstellungszeit beendet hat und die Ernte ab Mai dann als Bio vermarktet werden darf.
Darüber hinaus hat Wulongshan eine weitere Teeanbaufläche dazugepachtet, deren Umstellungszeit am 1. Mai 2021 begann und voraussichtlich am 30. April 2024 endet. Dieser neue Garten liegt angrenzend an die Fläche Guanqiao und besitzt 28 Hektar.
Bezüglich der Verarbeitung musste Wulongshan weitere Anpassungsmaßnahmen vornehmen. Wir hatten darüber berichtet, dass nach dem Wegfall von zwei größeren Flächen 2019 der Betrieb der Endverarbeitungsfabrik mit den kleinen verbleibenden Mengen der Farm nicht mehr wirtschaftlich war. Daher nahm Wulongshan Verarbeitungs- und Verpackungsaufträge von umliegenden konventionellen Farmen an, um die Auslastung der festangestellten Mitarbeiter in der Fabrik zu gewährleisten. Da Fairbiotea aber eine strikte Trennung von Bio zu konventioneller Verarbeitung fordert, plante Wulongshan ursprünglich, eine getrennte Betriebsstätte für konventionelle Aufträge zu errichten. Dies klappte nicht, da die lokalen Behörden entschieden, das dafür geplante Grundstück anderweitig zu verwenden. Daraufhin richtete Wulongshan eine Vorverarbeitung innerhalb der Endverarbeitungsfabrik ein, so dass die Angestellten dort während der Erntezeiten mit der Vorverarbeitung beschäftigt werden können, während die Endverarbeitung in der verbleibenden Zeit erledigt wird. Damit brauchen sie jetzt keine Fremdaufträge mehr annehmen und produzieren ausschließlich biologisch angebauten Tee.
Kostensteigerungen betrafen nicht nur die Frachtkosten, auch vor Ort wurden viele Dinge teurer. So stieg z.B. der Lohn der Saisonkräfte für die Ernte von etwa 12,5 auf 15 Yuan pro Stunde, nach derzeitigem Wechselkurs ca. 2,14 €. Andere Arbeiten wie Unkrautbeseitigung werden mit 12,5 Yuan pro Stunde bezahlt, etwa 1,78 €.
In der Provinz Jiangxi wurde 2021 der gesetzliche Mindestlohn erhöht. In dem Bezirk, in dem Wulongshan liegt, stieg er von 1470 Yuan/Monat auf 1610 Yuan/Monat. Bei 15 Yuan pro Stunde und 8 Arbeitsstunden pro Tag liegen die Saisonkräfte noch ein ganzes Stück über dem gesetzlichen Mindestlohn.
Diese Saisonkräfte stammen alle aus dem Umland der Farm, sie sind zumeist Bauern und zwischen 45 und 65 Jahre alt. Dabei arbeiten ca. doppelt so viele Frauen wie Männer in der Farm. Die Saisonkräfte sind über eine allgemeine Versicherung für das gesamte Unternehmen mitversichert. Manche möchten diese Versicherung aber gar nicht, sondern würden die Kosten dafür lieber als zusätzliches Einkommen erhalten.
In diesem Jahr erfolgt die Umstellung von UTZ auf Rainforest Alliance-Zertifizierung, aufgrund des Zusammenschlusses der beiden Siegel unter dem neuen Standard für Rainforest Alliance. Hierzu sind im Entwicklungsplan mehrere Schulungen geplant.
Kompostproduktion
2021 hat sich Wulongshan eine wasserdampfdurchlässige Kompostplane von ca. 21 x 9 Metern Größe gekauft, mit umgerechnet über 1500 Euro eine beträchtliche Investition. Im Sommer wurde dann ein Komposthaufen von etwa 120 Tonnen angelegt. Hierzu wurde auch wieder Kuhdung aus einer Rinderfarm in Anhui zugekauft. Mit der neuen Abdeckung verhielt sich der Kompost allerding anders. Es dauerte sehr lang bis der Haufen die richtige Temperatur erreicht hatte . Die richtigen technischen Hilfsmittel zur Bearbeitung des Komposthaufens stehen leider noch nicht zur Verfügung. Gewendet wurde der Haufen mit einem geliehenen Schaufelbagger. Der Entwicklungsplan sieht auch für 2022 wieder Kompostproduktion vor.
SHANGBA
Allgemeine Entwicklung
Auch 2021 gab es leider keine Möglichkeit für unsere Mitarbeiter, die Farm zu besuchen. Die strikten Reisebeschränkungen in China gelten nach wie vor, so dass auch 2022 wahrscheinlich kein Besuch möglich sein wird.
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Auf Wunsch von Fairbiotea hin hat Shangba 2021 wieder zur Kontrollstelle CERES zurückgewechselt. Neben dem üblichen EU-Bio-Audit gab es 2021 eine Fairbiotea-Kontrolle durch CERES, die die Erfüllung der Fairbiotea-Anforderungen seitens Shangbas bestätigte.
Wie schon bei den anderen Farmen berichtet, misst die Kontrollstelle CERES die Flächen der mit Teebüschen bepflanzten Felder sehr genau mittels Google Maps und übernimmt nicht mehr die Größe der gepachteten Flächen ins Zertifikat. Dabei wurde festgestellt, dass von der Gesamtfläche der Shangba Farm von 530 Hektar tatsächlich 287,47 Hektar mit Teebüschen bewirtschaftet werden.
Der Lohn der Saisonkräfte liegt in Shangba bei etwa 17 bis 30 Yuan pro Stunde, je nach Tätigkeit, nach derzeitigem Wechselkurs etwa 2,40 bis 4,20 €.
Der gesetzliche Mindestlohn wurde in der Provinz Guizhou seit Ende 2019 nicht mehr erhöht. In dem Bezirk, in dem Shangba liegt, beträgt er 1570 Yuan/Monat. Bei 17 Yuan pro Stunde und 8 Arbeitsstunden pro Tag liegen die Saisonkräfte ein gutes Stück über dem gesetzlichen Mindestlohn.
Kompostproduktion
Um auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit voranzukommen, hat Fairbiotea im Entwicklungsplan der Shangba Farm festgelegt, dass 2022 zumindest ein erster Versuchskomposthaufen mit Kuhdung angelegt werden muss. Auch in Shangba ist das Hauptproblem der Kompostproduktion die Beschaffung der dafür nötigen Materialien wie Kuhdung und grüner Biomasse.
Im Mai 2022 wurde daraufhin ein erster kleiner Komposthaufen aus Grünabfall aus der Umgebung der Farm, aus Kuhdung, aus den Wurzeln von biologisch angebauten Nutzpflanzen sowie den Teestängeln aus der Verarbeitungsfabrik angelegt. Das Ganze wurde mit einer Folie abgedeckt und mit Hilfe eines Frontladers gewendet. Die Beurteilung des Ergebnisses steht noch aus . Für Oktober ist ein weiterer Versuchshaufen geplant.
- Dezember 2020
Die Covid-19-Pandemie hält derzeit die gesamte Welt in Atem. Die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft werden noch viele Jahre zu spüren sein. Welche Auswirkungen hat die Pandemie, die vermutlich in China ihren Ausgang nahm, auf unsere Fairbiotea-Projekte?Mehr lesen ...Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Aufgrund der umfangreichen Beschränkungen, welche die Covid-19 Pandemie mit sich brachte, und um die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln nicht zu unterbrechen, hat der Europäische Rat dem Vorschlag zugestimmt, dass die Einführung der neuen EU Bio-Verordnung (Verordnung (EU) 2018/848), auf die schon viele Jahre hingearbeitet wurde, auf den 1.1.2022 verschoben wird.
Bio-Audits konnten 2020 zwar von den chinesischen Partnern der Drittland-Kontrollstellen wie gewohnt durchgeführt werden, allerdings konnten die Kontrollstellen aufgrund der Reisebeschränkungen keine Qualitätsmanager zur Überprüfung der Audits und der Inspekteure oder für unangekündigte Kontrollbesuche nach China schicken. Lieferantenaudits der Abnehmer/Importeure konnten dieses Jahr ebenfalls nicht stattfinden. Somit war die Kontrolle bestenfalls sehr oberflächlich. Für einige Teeproduzenten mögen derart eingeschränkte Kontrollen wie ein Freibrief erschienen sein, Regelverstöße zu begehen. Die Kontrolle des ökologischen Anbaus in China ist unserer Auffassung nach sowieso schon unzureichend. Viele günstige Biotees, die 2020 von chinesischen Exporteuren auf dem Markt angeboten wurden, haben damit eine noch zweifelhaftere Herkunft als bisher.
Covid-19 und die Auswirkungen auf unsere Projekte
Die Pandemie begann Ende 2019 wahrscheinlich in der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei in der Mitte Chinas und breitete sich von dort im Verlauf des Januars 2020 in weitere Regionen Chinas aus. Mit Beginn der Ferien zum chinesischen Neujahrsfest Ende Januar wurde Wuhan abgeriegelt und dem gesamten Land ein Lockdown verordnet. Betriebe mussten schließen, Schulen wurden geschlossen, dass öffentliche Leben kam zum Stillstand. Kontaktbeschränkung und -verfolgung, Desinfektion und Masketragen waren wichtigste Bestandteile der Bekämpfung des Virus. Aufgrund der sehr strikten Maßnahmen konnte die Situation in vielen Teilen Chinas Anfang März unter Kontrolle gebracht werden und Betriebe fingen wieder an zu arbeiten. Wuhan brauchte noch etwas länger, erst am 10. April wurde Wuhan wieder geöffnet. Seitdem gab es immer wieder mal kleinere, regionale Ausbrüche, die aber durch strikte Maßnahmen, wie lokale Lockdowns, umfangreiche Testungen sowie die Nutzung von Überwachungsapps, unter Kontrolle gehalten werden konnten.
Aufgrund der eingeschränkten Reisemöglichkeiten konnten wir uns kein eigenes Bild von der Lage machen. Daher beruht die nun folgende Beschreibung der Situation in den Farmen auf den Berichten unserer Fairbiotea-Partner in China. In den Regionen unserer Projekte sei es ab Anfang März wieder möglich gewesen zu arbeiten, berichten unsere Partner. Trotzdem gab es auf manchen anderen Farmen Arbeitskräftemangel, vor allem bei Farmen, die auf auswärtige Saisonkräfte angewiesen sind. Das Herumreisen im Land war nämlich noch streng reglementiert. Hiervon hauptsächlich betroffen war die frühe Frühlingsernte, die zum größten Teil in China selbst verkauft wird. Etwas später im April, zu der Zeit, wenn die größeren Mengen der Frühlingsernte eingebracht werden, hatte sich die Lage schon wieder entspannt. Die weiteren Ernten 2020 konnten im Grunde ohne Beeinträchtigungen eingebracht werden.
Viele Landbewohner arbeiten normalerweise als Wanderarbeiter in den großen Städten. Als dies durch den Lockdown nicht mehr möglich war, blieben sie einfach zuhause auf dem Land, wohin sie der Tradition folgend zum Neujahrsfest zurückgekehrt waren, und arbeiteten wieder in der Landwirtschaft, was den Arbeitskräftemangel ein wenig auffing. Diese Arbeiter forderten aber eine höhere Bezahlung, da sie zum einen aus den Städten höhere Löhne gewohnt waren, zum anderen, weil es eine höhere Nachfrage nach Arbeitskräften gab als vorhanden waren. Dies führte zur Erhöhung der allgemeinen Arbeitskosten in den Farmen. Trotz allem konnten die Landbewohner, die normalerweise als Wanderarbeiter tätig gewesen wären, zumeist nicht so viel verdienen, wie wenn sie in den Städten gearbeitet hätten.
Die weltweiten Lockdowns sowie der Lockdown in China selbst, die Schließung der Fabriken und der Geschäfte, haben sich auf die Wirtschaft ausgewirkt. Viele Chinesen haben nicht mehr so viel Geld im Portemonnaie wie zuvor. Dies hatte Auswirkungen auf den Teekonsum. Besonders der Verkauf von teuren, hochwertigen Frühlingstees, die sehr gerne in China getrunken werden, ging zurück, sowohl durch die sinkende Kaufkraft als auch durch die geringere Erntemenge. Dieser Rückgang schlägt sich aber im Endeffekt auch auf den Export nieder, denn die Teefabriken versuchen die höheren Lohnkosten und die entgangenen Einnahmen aus der Frühlingsernte durch höhere Exportpreise auszugleichen.
Da aber auch der Konsum in Amerika und Europa unter den Folgen der Lockdowns gelitten hat, ist es für die Exporteure schwer, am Markt höhere Preise zu erzielen. Absatzrisiken und Ungewissheit prägten den Einkauf der Importeure 2020. Die Unterstützung unserer Partner in dieser Krise ist uns daher ein wichtiges Anliegen.
Eine weitere Entwicklung aufgrund des Coronavirus ist der Einbruch des Welthandels. Zuerst standen die Fabriken in China still, so dass es keinen Warennachschub für den Export gab. Dann schlugen sich die Lockdowns im Rest der Welt auf den Import dieser Länder nieder. Es wurden weniger Waren geordert, weshalb die Reedereien ihre Containerschifflinien von China nach Europa ausdünnen mussten. Im Herbst zog dann der Export aus China wieder kräftig an. Im September wurden 9,9% mehr Waren aus China exportiert als im Vorjahresmonat, im November waren es dann sogar 21,1% mehr. Insgesamt hat China damit die Einbußen aus dem Frühjahr schon fast wieder eingeholt. Da aber dieses Jahr viel mehr Waren aus China exportiert als importiert wurden, mangelt es dramatisch an leeren Containern. Die Frachtkosten zogen aufgrund der oben genannten Gründe im Herbst drastisch an. Sie waren z.T. mehr als doppelt so hoch wie noch ein paar Monate zuvor. Ob es gelingen wird, die Mehrkosten für den Transport an den Handel weiterzutragen, wird sich angesichts der oben erwähnten Unsicherheiten im Absatz erst im Nachgang entscheiden.
Alles in allem war 2020 also kein gutes Jahr für die Teefarmen, Teefabriken und deren Angestellte.
Die chinesische Regierung hat 2020, genauso wie andere Regierungen auch, Maßnahmen ergriffen, von der Krise betroffene Betriebe, vor allem kleine und mittlere, zu unterstützen. Als Beispiel hierfür ist u.a. zu nennen, dass die einzelnen Provinzregierungen kleine und mittlere Unternehmen von der Zahlung des Arbeitgeberanteils zur Rentenversicherung ganz, große Unternehmen zu 50% entlasten konnten. Außerdem konnten die Zahlungen in den Wohnungsfonds aufgeschoben werden, einer Art obligatorischen Bausparanlage zur Förderung von Wohneigentum, die halb vom Arbeitgeber und halb vom Arbeitnehmer gezahlt wird. Beide Maßnahmen wurden von den Exporteuren unserer Projekte in Anspruch genommen. Darüber hinaus gab es noch weitere Maßnahmen, die hier nicht alle im Einzelnen aufgeführt werden können.
QINGSHAN
Allgemeine Entwicklung
Dieses Jahr gab es leider keine Möglichkeit für unsere Mitarbeiter die Qingshan-Farm zu besuchen. Die strikten Reisebeschränkungen in China, speziell für Ausländer, haben dies unmöglich gemacht. Trotzdem gab es auch dieses Jahr wieder eine Fairbiotea-Kontrolle durch die Bio-Kontrollstelle CERES, die die Erfüllung der Fairbiotea-Anforderungen seitens Qingshans bestätigte.
Die dreijährige Anschubfinanzierung zum Aufbau der Rinderzucht auf der Farm ist inzwischen ausgelaufen. Die Herde besteht derzeit aus 11 Tieren und steht somit auf stabilen, eigenen Beinen. Leider sind 2 Kühe dieses Jahr gestorben, ansonsten bestünde die Herde schon aus 13 Tieren. Auch die Unterstützung der Kompostmanager durch Fairbiotea ist ausgelaufen. Die Kompostproduktion hat sich eingespielt und läuft in gewohnter Weise weiter.
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Die sowieso schon nicht große Fläche der Qingshan-Farm hat sich durch den Wegfall einzelner Gebiete, die anderweitig genutzt werden mussten, verkleinert. Wie schon berichtet, hat die Drittland-Kontrollstelle 2019 damit angefangen, Google-Maps zur Vermessung der eigentlichen Anbauflächen von Teefarmen zu nutzen. 2020 ist nun auch Qingshan derart neu vermessen worden. Viele Teefarmen rechnen nur mit den Flächenangaben aus den Pachtverträgen und haben keine Möglichkeit, die tatsächlich mit Teebüschen bepflanzte Anbaufläche selbst zu vermessen. Bei der Neuvermessung mit Google kommen dann, wie zu erwarten, kleinere Anbauflächen heraus. Bei Qingshan wurden 40 Hektar reine Anbaufläche gemessen und im neuen Bio-Zertifikat 2020 zertifiziert, 2019 waren es noch 54 Hektar. Leider gibt es keine Möglichkeiten, die Fläche der Qingshan-Farm zu vergrößern.
Fairbiotea hat daher zusammen mit dem Exporteur nach einer weiteren Farm Ausschau gehalten, um dort den Entwicklungsprozess zu mehr Nachhaltigkeit in Gang zu setzen, zu unterstützen und die Farm ebenfalls in Fairbiotea aufzunehmen. Wir haben dafür eine Farm in der Provinz Guizhou ausgewählt. Dort wurde dieses Jahr inzwischen eine Fairbiotea-Kontrolle durch die Bio-Kontrollstelle durchgeführt. Die Resultate sind sehr positiv, trotzdem möchte Fairbiotea die Farm nach Möglichkeit persönlich in Augenschein nehmen, bevor sie als neuer Partner aufgenommen wird. Da dies 2020 aufgrund von Corona nicht möglich war, hat Fairbiotea die Entscheidung über die Aufnahme dieser Farm auf das kommende Jahr 2021 vertagt. Trotzdem wurde auch schon 2019 und 2020 einiges an Tee aus dieser Farm gekauft. Über die weiteren Entwicklungen werden wir in unserem „Aktuell“-Newsletter berichten.
Modernisierung
Wie bereits im Newsletter 2019 berichtet, musste das Management von Chenzhou Jietan erkennen, dass der Ausbau der modernen Endverarbeitungsfabrik in Yuanling zu groß angelegt war und die Gesamt-Exporte hinter den Erwartungen zurückblieben. Zwei der Fabrikhallen wurden bereits 2019 von der Kreisregierung übernommen, 2020 wurde dann auch die letzte Halle der Fabrik endgültig aufgebeben.
Da Fairbiotea plant, eine weitere Farm desselben Exporteurs in das Projekt aufzunehmen, lag es nahe, die Tees der beiden Farmen in der gleichen Fabrik verarbeiten zu lassen. Dies ist auch im Hinblick auf die Lieferung gleichwertiger Teequalitäten besser. Ab 2020 werden daher die Tees beider Farmen in einer Endverarbeitungsfabrik in Guzhang weiterverarbeitet. Diese Fabrik ist bereits seit 2005 ununterbrochen Bio zertifiziert.
Kompostproduktion
Die Kompostproduktion hat sich in Qingshan fest etabliert. Zuletzt wurde im Oktober 2020 ein neuer Komposthaufen angelegt. Der Kompost aus den vorherigen Produktionen wurde im November als Dünger auf die Teefelder ausgebracht. In die steilen Teefelder muss er zumeist mühsam auf dem Rücken getragen werden. Insgesamt produziert Qingshan ca. 50 Tonnen Kompost pro Jahr.
WULONGSHAN
Allgemeine Entwicklung
Dieses Jahr gab es leider keine Möglichkeit für unsere Mitarbeiter, die Farm zu besuchen. Die strikten Reisebeschränkungen in China speziell für Ausländer haben dies unmöglich gemacht. Trotzdem gab es dieses Jahr neben dem üblichen EU-Bio-Audit auch wieder eine Fairbiotea-Kontrolle durch die Bio-Kontrollstelle CERES, die die Erfüllung der Fairbiotea-Anforderungen seitens Wulongshans bestätigte.
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Die Ereignisse rund um die Zertifizierung im Jahr 2019 hatten Wulongshan gehörig durcheinandergeworfen und weitreichende Folgen. Daher möchten wir mit einer Rückschau beginnen. Bei der Bio-Inspektion 2019 wurde der Verstoß eines Angestellten Wulongshans gegen die EU Bio-Verordnung festgestellt, ob mit Absicht oder aus Unwissenheit, ließ sich nicht endgültig klären. Die betroffene Fläche wurde entsprechend ins erste Jahr der Umstellung zurückgestuft. Fairbiotea hat keinen Tee von dieser Fläche bezogen. Aufgrund dieses Verstoßes wurde die Integrität anderer Flächen ebenfalls angezweifelt, es wurde untersagt, die 2019er Ernte einiger der Flächen als Bio-Ware zu vermarkten. Hintergrund dessen war, dass die Kontrollstelle die relativ hohen Ertragsangaben für diese Flächen seitens Wulongshan anzweifelte.
Zwischen Farmen und Kontrollstellen gibt es immer wieder Unstimmigkeiten über die zu erzielenden Hektarerträge. Die Kontrollstellen, welche die EU Bio-Zertifizierung in China durchführen, haben grundsätzlich keine sichere Methode, um die Ertragsmenge auf einer bestimmten Fläche, die auch noch saisonalen und witterungsbedingen Schwankungen unterliegt, sicher zu bestimmen, weil keine Forschung dazu betrieben wird und auch keine brauchbaren statistischen Daten verfügbar sind. Wird die Ertragsmenge von der Kontrollstelle zu hoch angesetzt, eröffnet es den Produzenten Raum, mehr Bio-Ware zu vermarkten, als auf ihrer zertifizierten Fläche hergestellt werden kann. Es gibt Unternehmen, die dann zusätzliche Mengen aus nicht zertifizierten Quellen dazukaufen. Damit sparen sich Produzenten die Kosten der Zertifizierung und entgehen den Kontrollen, denn viele im biologischen Anbau verbotenen Praktiken lassen sich im Endprodukt, das evtl. auch noch vermischt wurde, nicht mehr nachweisen. In China gibt es systematischen Bio-Betrug mit zu hoch zertifizierten Erträgen. Fairbiotea hat die Kontrollstellen auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Setzt die Kontrollstelle hingegen die Ertragszahlen zu niedrig an, um Betrug mit Ware aus nicht zertifizierten Quellen auszuschließen, fühlen sich die Farmen unfair behandelt und es kommt zu Auseinandersetzungen. Manche Farmen wechseln daraufhin einfach die Kontrollstelle. Bisher war es nicht möglich, eine objektive Menge für einen durchschnittlichen Hektarertrag einer Teefarm in China zu bestimmen und damit zu klären, wer hier Recht hat.
Dies liegt auch daran, dass es vielerorts bisher keine Dokumentation über die Menge der geernteten frischen Teeblätter gibt. Diesen zusätzlichen Arbeitsschritt der genauen Mengendokumentation hielt man auch bei Wulongshan nicht für nötig, da die gesamte Menge von den eigenen Feldern stammt und von angestellten Arbeitern geerntet wird.
Tatsächliche Rückverfolgbarkeit existiert ebenfalls nicht, die faktische Herkunft einer Teemenge kann nicht festgestellt werden, weil eine objektive Methode dafür fehlt. Nach entsprechender Forschung gäbe es durchaus die Möglichkeit mit Element- und Isotopenanalysen die geographische Herkunft eines Produktes mit ziemlicher Genauigkeit festzustellen. Leider fühlt sich das EU Kontrollsystem in allen Bereichen nicht zuständig, solche Sicherungsmaßnahmen zu verankern und die nötigen Prozesse einzuleiten. Umso mehr müssen der Handel und private Organisationen wie Fairbiotea Verantwortung übernehmen, um Defizite des Kontrollsystems aufzudecken und soweit wie möglich auszugleichen. Das Forschungsprojekt zur Herkunftsbestimmung mittels Element- und Isotopenanalyse, welches Fairbiotea angestoßen hat, wartet derzeit auf die Finanzierung mit Forschungsgeldern. Weitere Informationen darüber finden Sie in unserem Newsletter aus dem Jahr 2019 weiter unten.
Wulongshan blieben daher 2019 nur die Einkünfte aus 60 Tonnen Bio-Exportware. Für den Rest der Ernte wurde von der Kontrollstelle der Bio-Status aberkannt, und der Tee musste als konventionelle Ware verkauft werden.
Weitere Investitionen in die Sicherheit und Nachhaltigkeit wurden so erstmal erschwert. Dass sich die bisherigen Investitionen in die Modernisierung der Fabriken gelohnt haben, zeigen die sehr guten Laborergebnisse der 2020er Ernte.
Die Mindestanforderungen von Fairbiotea bezüglich der Produktsicherheit gehen über das Biorecht hinaus. So entsprach die Ausstattung der Vorverarbeitungsfabriken von zwei neuen Flächen, die 2019 ihre Umstellungszeit beendet hätten, nicht unseren Ansprüchen. Die Bedingungen dort können den Tee nicht vor der Kontamination mit Umweltgiften schützen, vor allem durch den umfassenden Gebrauch von Kohle als Brennmaterial in den verschiedenen Maschinen. Diese Flächen waren von Wulongshan als Erweiterung der Farm geplant, allerdings ohne direkte Absprache mit Fairbiotea. Die Flächen sind aber von den moderneren Fabriken wie z.B. in Guanqiao zu weit entfernt, als dass die Teeblätter dort verarbeitet werden könnten.
Diese beiden Flächen konnten aus oben genanntem Grund 2019 nicht in Fairbiotea aufgenommen werden. Wulongshan war darüber hinaus vorher nicht bekannt, dass für diese beiden Farmen aufgrund einer gesetzlichen Vorgabe eine separate, eigene Zertifizierung nötig gewesen wäre, da sie in einem anderen Verwaltungsbezirk als Wulongshan liegen. Die Zertifizierungskosten wären dadurch um ein Wesentliches höher gewesen als wenn sie im gleichen Bezirk gelegen hätten, da die Grundgebühr für die Zertifizierung eines Betriebes doppelt angefallen wäre.
Der Ausfall der Exporteinnahmen aufgrund der Einschränkungen durch die Kontrollstelle, zusammen mit den höheren Zertifizierungskosten, hätten Wulongshan leider in eine finanzielle Schieflage gebracht. Wulongshan sah sich dazu gezwungen, beide Flächen aufzugeben und nicht mehr zertifizieren zu lassen.
Eine andere Entwicklung, die die Geschehnisse 2019 ausgelöst haben, ist, dass die Endverarbeitungsfabrik von Wulongshan Verarbeitungs- und Verpackungsaufträge von umliegenden konventionellen Farmen annehmen musste. Mit den kleinen verbleibenden Mengen war der Betrieb der Fabrik nicht mehr wirtschaftlich. Um eine höhere Auslastung zu erhalten und die festangestellten Arbeiter das ganze Jahr beschäftigen zu können, wurden zusätzliche Aufträge angenommen.
Vor allem die erste Frühjahrsernte, welche hauptsächlich in China vermarktet wird, wurde in der Endverarbeitungsfabrik von Wulongshan verarbeitet, da es zu diesem Zeitpunkt noch keine Exportware gibt. Dies ist bei entsprechender Trennung und Dokumentation vollkommen legitim. Da Fairbiotea jedoch aus Gründen der Bio-Sicherheit – Labore können heute kleinste Mengen an Kontaminationen in der Bioware feststellen - eine strikte Trennung der Verarbeitung von konventioneller Ware und Bioware als erweiterte Anforderung des Entwicklungsplanes vorsieht, gehen die Planungen bei Wulongshan dahin, die Verarbeitung konventioneller Ware räumlich komplett von der Bioproduktion zu trennen.
Für kleine Unternehmen ist es sehr schwer in Sicherheit, Nachhaltigkeit und modernes Equipment zu investieren, da sich solche Investitionen erst ab einer gewissen Produktionsmenge amortisieren. Die Marge am Verkauf des Biotees ist zu gering, um das schon mit kleinen Mengen zu erreichen. Deswegen gibt Fairbiotea Abnahmegarantien, um eine Planungssicherheit zu gewährleisten, auf dessen Grundlage solche Investitionen möglich sind.
Nach der intensiven Kontrolle 2019 verlief die Kontrolle 2020 ohne Auffälligkeiten. Derzeit sind 38,67 Hektar Anbaufläche mit einer Produktionsmenge von 125 Tonnen getrocknetem Tee zertifiziert. Den aktuellen Entwicklungsstand haben wir auf unserer Seite Wulongshan – Entwicklung dokumentiert.
Kompostproduktion
2020 wurde aufgrund der Einschränkungen durch Covid-19 kein Kompost produziert. Es war lange Zeit nicht möglich, Transporte der benötigten Zutaten wie Dung etc. durchführen zu lassen. Daher hat Wulongshan die Kompostproduktion für dieses Jahr aufgegeben, plant aber im kommenden Jahr 2021 damit weiterzumachen.
SHANGBA
Allgemeine Entwicklung
Dieses Jahr gab es leider keine Möglichkeit für unsere Mitarbeiter die Shangba-Farm zu besuchen. Die strikten Reisebeschränkungen in China, speziell für Ausländer, haben dies unmöglich gemacht.
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
2019 hatte die Muttergesellschaft, die die Shangba Teefarm betreibt, aus Kostengründen ohne Rücksprache mit Fairbiotea und gegen die Vereinbarungen einen Zweijahres-Vertrag mit einer australischen Kontrollstelle abgeschlossen. Daher erfolgte auch 2020 die Zertifizierung noch von dieser Kontrollstelle. Trotzdem gab es auch dieses Jahr wieder eine Fairbiotea-Kontrolle durch die Bio-Kontrollstelle CERES, die die Erfüllung der Fairbiotea-Anforderungen seitens der Shangba Teefarm bestätigte. Da die Shangba Teefarm für die Fairbiotea-Kontrollen weiterhin mit CERES zusammengearbeitet hat und sich auch bereit erklärte, 2021 wieder zu CERES als Kontrollstelle zurückzukehren, hat Fairbiotea den zwischenzeitlichen Wechsel aus Kulanz akzeptiert.
Kompostproduktion
Die Teeabfälle der Endverarbeitungsfabrik, wie z.B. Stängel, werden kompostiert und so wieder in die Teefelder ausgebracht. Eine eigentliche Kompostproduktion mit Kuhdung findet aber noch nicht statt, da es an einer Quelle für den Dung mangelt, außerdem ist das Know-how für eine großangelegte Kompostproduktion noch nicht vorhanden und müsste durch eine professionelle Beratung zugekauft werden. Solch eine Beratung ist aber schwer zu bekommen in China. Fairbiotea ist schon seit mehreren Jahren erfolglos auf der Suche nach einem geeigneten Kompostberater in China.
DONGZHAI
Allgemeine Entwicklung
Seit Jahren leistet die Dongzhai-Farm sehr gute Arbeit und liefert hervorragende Tees. Dieses Jahr gab es erstmals auch eine größere Bestellung von individuell nach Kundenwunsch designten, gepressten Teekuchen. Nicht nur Pu Erh Tee lässt sich so pressen, auch weißer oder schwarzer Tee eignet sich hervorragend für diese Art der Verarbeitung. Im neuen Showroom der Betreiberfirma Puer Zuxiang kann man diese und andere Tees verkosten und begutachten.
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Zwei der führenden Organisationen zur Nachhaltigkeitszertifizierung, UTZ und Rainforest Alliance, haben sich zusammengeschlossen und werden in Zukunft nach einem neuen, gemeinsamen globalen Standard unter dem Namen Rainforest Alliance zertifizieren. Im Vorfeld dazu haben sie sich gegenseitig anerkannt. Dongzhai hat sich daher entschlossen, bereits 2020 nur eine der beiden Zertifizierungen durchführen zu lassen, nämlich Rainforest Alliance.
Kompostproduktion
Die Kompostproduktion ist in den letzten Jahren noch ausgeweitet worden. Puer Zuxiang besitzt eine eigene Kompost-Produktionsfirma, die eine Kapazität von über 5000 Tonnen pro Jahr besitzt. Derzeit wird nur ca. die Hälfte davon produziert. Neben dem Dung von Ziegen wird u.a. Ölsaatkuchen und das Fruchtfleisch von Kaffeekirschen zu Kompost verarbeitet. Es wird fortlaufend produziert, im Durchschnitt zwei neue Haufen pro Monat. Ausgebracht auf den Teefeldern wird der Kompost zweimal im Jahr, einmal im Mai, Juni, das andere Mal im November, Dezember. Dabei werden ca. 15 Tonnen pro Hektar verwendet.
- November 2019
Rückverfolgbarkeit wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Einen ganz besonderen Weg, nämlich den Herkunftsnachweis mittels Isotopen- und Elementanalyse, geht ein einzigartiges Forschungsprojekt, welches von Fairbiotea unterstützt wird.Mehr lesen ...Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Hintergrund dieses Projekts ist die Tatsache, dass die in Boden und Gestein enthaltenen Isotope und Elemente messbare Signaturen im pflanzlichen Material hinterlassen. Vergleicht man diese Signaturen mit Vergleichsdaten aus Boden- bzw. Gesteinsproben, kann mit ziemlicher Genauigkeit gesagt werden, ob eine Pflanze an dem Ort gewachsen ist oder nicht. Dies trifft auch auf getrocknete Teeblätter zu.
2018 hat Fairbiotea eine Wissenschaftlerin zu drei ihrer Farmen begleitet und dort erste Muster von Boden, Gestein und Teeblättern gezogen. Das Projekt wartet nun auf die Bereitstellung von öffentlichen Forschungsgeldern.
Minimierung von gesundheitsgefährdenden Substanzen
Mit den zusätzlichen Anforderungen, welche aus der neuen Bio-Verordnung 2018/848 hervorgehen, hat sich Fairbiotea ausgiebiger mit der Produktion von Jasmintee auseinandergesetzt und die Betriebe besucht, die für unsere Fairbiotea-Partner Dongzhai, Qingshan und Shangba das Aromatisieren mit frischen Jasminblüten durchführen. Da frische Jasminblüten nicht über längere Strecken transportiert werden können, ist es notwendig, dass sich die Verarbeitungsfabrik direkt im Jasminblüten-Anbaugebiet befindet. Und da sich nur ganz frische Blüten zum Aromatisieren eignen, muss der Tee also zum Ort des Jasminanbaus transportiert werden. Alle oben genannten Betriebe befinden sich im größten Jasminanbaugebiet Chinas im Kreis Heng in der Provinz Guangxi.
Der kontrolliert biologische Anbau von Jasminblüten ist äußerst schwierig und risikoreich, und würde zu sehr hohen Preisen für Jasmintee führen. Laut Bio-Recht ist der Einsatz von konventionellen Zutaten unter ganz bestimmten Voraussetzungen erlaubt, und so werden auch für die Herstellung von Bio-Jasmintee zumeist konventionell angebaute Blüten verwendet. Alle besuchten Verarbeitungsbetriebe sind selbstverständlich Bio-zertifiziert, denn obwohl der Anbau der Jasminblüten konventionell erfolgt, müssen die Prozesse der Verarbeitung von Biotee und die Anlagen dafür natürlich von einer Kontrollstelle überprüft und zertifiziert werden.
Die Verarbeitungsbetriebe müssen sehr genau darauf achten, dass der Tee nicht durch die Blüten mit Pestiziden kontaminiert wird. Für die meisten Kunden sind nämlich Rückstandswerte von essentieller Bedeutung, auch wenn das Produkt rechtlich gesehen einwandfrei als Bio bezeichnet werden könnte. Für Bioprodukte gibt es nämlich keine eigenen gesetzlichen Rückstandshöchstwerte, es gelten die gleichen Werte wie für konventionelle Produkte, solange der durch die EU Bio-Verordnung vorgeschriebene Anbau- und Verarbeitungsprozess eingehalten wurde. Noch wichtiger werden Minimierungsmaßnahmen mit Einführung der neuen Bio-Verordnung 2021, die für jeden Rückstandsfund eine Untersuchung anordnet, ob eine nach Bio-Recht unzulässige Anwendung des Pestizids stattgefunden hat. Daher wird alles versucht, um Rückstände im Jasmintee zu vermeiden oder zu minimieren.
Hierzu haben die oben genannten Betriebe z.B. langfristige Verträge mit den Farmen, die die Blüten liefern. Der Pestizideinsatz erfolgt nur nach den genauen Vorgaben des Verarbeitungsbetriebs, um die Pestizidbelastung so gering wie möglich zu halten. Auch der Prozess der Aromatisierung unterscheidet sich von konventionellem Tee. Bei Biotee werden Blüten und Tee durch eine dünne Stoffschicht, eine Art Gaze, voneinander getrennt, so dass sie nicht miteinander in Berührung kommen. Zum genauen Herstellungsprozess von Jasmintee lesen sie mehr auf unserer Seite Teeherstellung.
QINGSHAN
Allgemeine Entwicklung
Auch 2018 sind die Löhne für die Kompost-Manager und die Rinderzucht von Fairbiotea wieder überwiesen worden. Die Rinderherde umfasst inzwischen 11 Tiere, von denen 2 Bullen sind. Es wird ausreichend Dung für die Kompostproduktion produziert.
Da die zur Verfügung stehende Fläche in Qingshan begrenzt ist, prüft Fairbiotea derzeit zusammen mit dem Produzenten, ob eine Flächenerweiterung ggf. durch Umstellung anderer Flächen möglich ist.
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
2018 hat Fairbiotea, wie oben schon berichtet, eine Wissenschaftlerin zu drei unserer Farmen begleitet, um dort erste Muster von Boden, Gestein und Teeblättern zu ziehen. Auch in Qingshan erfolgte eine solche Beprobung auf mehreren Flächen.
Modernisierung
2019 musste das Management von Chenzhou Jietan erkennen, dass der Ausbau der modernen Endverarbeitungsfabrik in Yuanling doch etwas zu groß angelegt war und die Gesamt-Exporte hinter den Erwartungen zurückblieben. Nach wie vor ist der geringe Profit aufgrund anhaltend niedriger Exportpreise ein Problem für die chinesische Teewirtschaft. Zwei der drei neuen Fabrikhallen wurden bereits komplett leergeräumt und werden an anderweitige Firmen vermietet, die letzte noch verbliebene Fabrikhalle war 2019 noch in Betrieb, aber auch diese soll verkauft werden. Die Sencha-Produktion wird aufgegeben. Ein geplanter Büroneubau findet ebenfalls nicht statt. Die Endverarbeitung der Qingshan-Tees wird zukünftig dann in einer Fabrik in der Nähe der Stadt Changsha erfolgen.
WULONGSHAN
Allgemeine Entwicklung
Die diesjährige Inspektion hat einige Änderungen für Wulongshan ergeben. Aufgrund von etlichen Missverständnissen zwischen Produzent und Kontrollstelle, wurde die Vermarktung der diesjährigen Ernte einiger Flächen als Bio-Ware untersagt, eine der Flächen wurde sogar in die Umstellzeit zurückgestuft. Den aktuellen Entwicklungsstand haben wir auf unserer Seite Wulongshan – Entwicklung dokumentiert.
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Die Kontrollstelle CERES hat auf Initiative von Fairbiotea im Hinblick auf die neue EU-Bio-Verordnung 2018/848 hin ihre Prozesse überprüft und angepasst. Es fanden z.B. neue Methoden der Vermessung der Flächen mithilfe von Google Maps Anwendung. Außerdem wurde eine Testernte samt Vorverarbeitung durch mehrere Inspektoren begleitet, um zu verlässlichen Ertragszahlen zu kommen. Diese neuen Verfahren bedürfen aber weiterer Verbesserungen, zum jetzigen Zeitpunkt sind sie noch nicht voll funktionstüchtig. Hier ist zukünftig die Drittlandkontrollstelle gefordert, zuverlässige Verfahren zu entwickeln.
2018 hat Fairbiotea, wie oben schon berichtet, eine Wissenschaftlerin zu drei unserer Farmen begleitet, um dort erste Muster von Boden, Gestein und Teeblättern zu ziehen. Auch in Wulongshan erfolgte eine solche Beprobung auf mehreren Flächen.
Kompostproduktion
Eine sehr erfreuliche Nachricht aus Wulongshan ist der Aufbau eines ersten Komposthaufens im Juni 2019. Die zur Verfügung stehenden Flächen in Wulongshan reichen aber nicht aus, um genügend Biomasse für die Kompostherstellung zu ernten. Zudem befinden sich zurzeit nur wenige Tiere in der Teeplantage. Daher musste für den ersten Kompost noch Biomasse und Dung von außerhalb zugekauft werden. Zum Anlegen und Wenden des Haufens verwendet Wulongshan einen geliehenen Frontlader.
Kostenintensive Spezialmaschinen fehlen noch, genauso wie eine geeignete Plane zum Abdecken des Komposts, um ihn vor Regen und zu viel Nässe zu schützen. Dazu hat man erst mal eine Art Strohdach auf einem Gestell über dem Haufen errichtet.
SHANGBA
Allgemeine Entwicklung
Entgegen der Vereinbarung mit Fairbiotea hat sich die Muttergesellschaft der Shangba Teefarm dieses Jahr dafür entschieden, ihre Kontrollstelle zu wechseln. Trotzdem wird CERES auch dieses Jahr wieder eine Fairbiotea-Inspektion der Shangba Teefarm für uns durchführen und alle Anforderungen an ein Fairbiotea-Mitglied überprüfen. Da es sich um einen vorbildlichen Betrieb handelt, welcher von einer großen Muttergesellschaft geführt wird, gehen wir davon aus, dass auch hier wieder alle Mindestanforderungen voll erfüllt werden. Auf Drängen Fairbioteas hin hat Shangba aber zugesagt, wieder zu CERES als Zertifizierer zurückzukehren.
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
2018 hat Fairbiotea, wie oben schon berichtet, eine Wissenschaftlerin zu drei unserer Farmen begleitet, um dort erste Muster von Boden, Gestein und Teeblättern zu ziehen. Auch in Shangba erfolgte eine solche Beprobung auf mehreren Flächen.
DONGZHAI
Zertifizierung, Sicherheit, Nachhaltigkeit
Den Marktanforderungen folgend besitzt Dongzhai nun seit 2018 auch die Nachhaltigkeitszertifizierungen nach UTZ und Rainforest Alliance.
Modernisierung
Die neue Teefabrik wurde 2017 fertiggestellt und Anfang 2018 mit neuen und modernen Maschinen ausgestattet.
- Februar 2014
Die negative Entwicklung im Xinanyuan-Projekt mit den Farmen Hecheng, Xinanyuan, Liukou 1, Liukou 2 und Mingzhou konnte nicht korrigiert werden. Fairbiotea distanziert sich nun dauerhaft vom Xinanyuan-Projekt. Die Teesorten ab der Ernte 2013 dürfen nicht mit dem Fairbiotea-Siegel vermarktet werden.
Mehr lesen ... - Juli 2013
Negative Entwicklung im Fairbiotea-Projekt Xinanyuan (die Farmen Hecheng, Xinanyuan, Liukou 1, Liukou 2 und Mingzhou) Fairbiotea distanziert sich vorübergehend oder dauerhaft vom Xinanyuan-Projekt. Die Teesorten aus der Ernte 2013 dürfen nicht unter dem Fairbiotea-Siegel vermarktet werden. Alle Teesorten aus vorheriger Produktion können weiterhin mit diesem Siegel vermarktet werden.
Mehr lesen ... - Dezember 2012
Probleme bei der Kontrolle des ökologischen Produktionsprozesses in den Farmen Liukou und Hecheng (Xinanyuan-Projekt). Bei den Routineuntersuchungen aller Tee-Chargen des Xinanyuan 4-Farmen-Projektes wurden seit vielen Jahren stets die BNN-Orientierungswerte eingehalten. Bei jeweils einem Tee aus der Liukou-Farm und der Hecheng-Farm wurde nun ein im ökologischen Anbau verbotenes Herbizid (Unkrautvernichtungsmittel) gemessen.
Mehr lesen ... - August 2012
Herstellungskosten, Exportpreise und Qualität im ökologischen Anbauprozess. Der wirtschaftliche Erfolg von z.B. China oder Indien verändert auch die traditionellen, sozialwirtschaftlichen Strukturen bei der Landbevölkerung und deren bisherige Arbeitsbedingungen und Lebensstandards.
Mehr lesen ... - Juni 2012
Weltweite Kostensteigerungen in der Teeproduktion und stark steigende Importpreise. Nicht nur bei Tee steigen die Herstellungskosten und verteuern sich die Vertriebswege. Alle landwirtschaftlichen Produkte sind von Kostensteigerungen betroffen.
Mehr lesen ... - Januar 2012
Messbare Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Nichts gespritzt und doch belastet, so wurde ein Bericht der BNN-Nachrichten (Ausgabe September/2011 auf Seite 19) überschrieben.
Mehr lesen ... - Dezember 2011
Entwicklungsprogramm natürlicher Nährstoffkreislauf - Kompostseminar, Kompostherstellung und -forschung: Im Oktober 2011 wurde im Auftrag des Fairbiotea-Importeurs ein Seminar veranstaltet. Das Seminar wurde von dem Bodenkundler Tobias Bandel geleitet.
Mehr lesen ... - November 2011
Inspektion der Fairbiotea-Standards durch eine unabhängige Kontrollstelle. Unter http://www.fairbiotea.de/zertifizierung.html haben wir die Bestätigung der Biokontrollstelle IMO für alle 4 Biofarmen veröffentlicht.
Mehr lesen ... - September 2011
Inspektion der Fairbiotea-Standards durch eine unabhängige Kontrollstelle. Im Sommer 2011 wurden in allen Fairbiotea-Teefarmen Kontrollen durchgeführt, bei denen neben der normalen Kontrolle nach EU-Verordnung und nach USDA NOP auch die Entwicklung der zusätzlichen ökosozialen Fairbiotea-Standards überprüft wurden.
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