FAIRBIOTEA – NACHHALTIGER BIOTEE DURCH ENTWICKLUNGSPARTNERSCHAFTEN
Eine Initiative für nachhaltige sozialökologische und gesunde Fortentwicklung der Teeproduktion und des Teemarktes.
Fairness und Produktsicherheit im ökologischen Teeanbau können nur durch dauerhaftes Engagement verantwortlicher Importeure und Handelsunternehmen in Partnerschaft mit den Erzeugern weiterentwickelt werden.
Unternehmen müssen sich verantwortungsvoll, aktiv beratend und professionell um ein nachhaltiges ökologisches Qualitätsmanagement in den Teegärten bemühen. Sie müssen aber auch, und dies gilt selbstverständlich ebenso für die Verbraucher, faire und angemessene Teepreise bezahlen, damit Teeproduzenten eine gesunde und nachhaltige Entwicklung der Teelandwirtschaft finanzieren können. Somit ist fairer Handel, Nachhaltigkeit und Verbraucherschutz vor allem eine Frage nachhaltiger Produktpreise, und für diese tragen europäische Handelsunternehmen, Verbraucher und das derzeitige Weltwirtschaftssystem die Verantwortung.
Leider sind wir in Europa weit von diesem Anspruch entfernt. Das internationale Wirtschaftssystem kennt keine Regeln, die Erzeugern faire Preise und eine faire Behandlung zusichern.
In kaum einem Entwicklungsland gibt es ein gesetzlich verankertes Arbeitsrecht, gesetzliche Mindestlöhne oder ein bedingungsloses Grundeinkommen, um die Ausbeutung von Arbeitern und Kleinbauern in der Landwirtschaft zu unterbinden. Auch internationale Vereinbarungen in Bezug auf Arbeitsrecht und soziale Mindeststandards, z.B. der Internationalen Labour Organisation (ILO), gelten nur für wenige Menschen in der Landwirtschaft, nämlich für diejenigen, die für ein Unternehmen arbeiten und einen Arbeitsvertrag besitzen.
Die privat initiierten Zertifizierungssysteme für Nachhaltigkeit und Soziales wie Fairtrade, UTZ, Rainforest Alliance etc. können den eigenen Ansprüchen momentan noch nicht gerecht werden und sind daher keine Unterstützung für Erzeuger.
Die Ärmsten in der Landwirtschaft, die Kleinbauern, gelten als Selbständige und fallen nicht unter nationales oder internationales Arbeitsrecht. Sie sind materieller und sozialer Ausbeutung durch lokale Händler schutzlos ausgesetzt, da sie keine rechtliche Handhabe gegen sie haben.
Tee von traditionellen Kleinbauern, der ohne Einhaltung von Vorschriften, Hygiene- und Qualitätsmanagement hergestellt wird, ist konkurrenzlos billig und senkt das internationale Preisniveau, untergräbt den fairen Wettbewerb und missachtet die Menschlichkeit.
Tee, der von modernen chinesischen Plantagenbetrieben (Company-Farmen) hergestellt wird, muss wegen der höheren Herstellungskosten viel höhere Verkaufspreise erzielen, da für diese Betriebe nationales und internationales Arbeitsrecht gilt, sie ihren Mitarbeitern Arbeitsverträge ausstellen, Mindestlöhne bezahlen, Hygiene und Qualitätsmanagementsysteme umsetzen und für Lebensmittelsicherheit sorgen müssen.
Durch diese ungleichen Produktionssysteme werden unfaire Wettbewerbsvoraussetzungen geschaffen, die nationalpolitisch motiviert sind. Hinsichtlich des Exportpreises kann die nachhaltig produzierte Ware nicht mit der Ware konkurrieren, die aufgrund von Ausbeutung und Regelverstößen billig produziert wurde. Als Folge werden auch die guten, nachhaltig produzierenden Erzeuger gezwungen, sich die schlechtere, billig produzierte Ware aus kleinbäuerlichen Teegärten für den Export zu beschaffen, da ihre eigene Ware den Europäern zu teuer ist.
Die beschriebenen Unterschiede der beiden Produktionsweisen sind in Europa kaum bekannt. Unter den Händlern in Europa und weltweit gewinnt den Wettbewerb überwiegend der billigste und nicht der nachhaltig hergestellte Tee. Auch bei Verbrauchern zeigt sich, dass meist eher zum billigeren und schlechteren Tee gegriffen wird, als zum teureren und besseren.
Allein mit den jährlichen, eher oberflächlichen, eintägigen Inspektionen der Drittlandkontrollstellen, der Nachhaltigkeitszertifizierungsstellen und der Qualitätsmanagement-Zertifizierungsstellen lassen sich kaum Regelverstöße aufdecken und Produktsicherheit herstellen. Zertifizierungssysteme sind erfahrungsgemäß nicht in der Lage, bewussten Betrug und Ausbeutung aufzudecken und zu verhindern. Unter diesen schlechten Wettbewerbsbedingungen ist Trickserei beim Einhalten der Vorschriften oft der einzige Weg, wirtschaftlich zu arbeiten.
Fairbiotea möchte diese Lücken durch Entwicklungszusammenarbeit in Form von langfristigen Entwicklungspartnerschaften mit ausgewählten modernen Teebetrieben schließen.
Nachhaltigkeit bedeutet für Fairbiotea ein faires, ausgewogenes Verhältnis von Ökologie, Ökonomie und Sozialem, im Rahmen der real gegebenen Möglichkeiten.
Fairbiotea wird von einem Teeimporteur initiiert, der aus Gründen des Kundenschutzes und des fairen Wettbewerbs hier nicht namentlich genannt wird.
Fairbiotea stellt auf dieser Website unverstellte Hintergrundinformationen für den Handel und die Verbraucher zur Verfügung.